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Agatha Christie

„Lauter reizende alte Damen“

(02. Oktober 2009 – 12. Oktober 2009)

Agatha Christie: Lauter reizende alte Damen

Agatha Christie: "Lauter reizende alte Damen"

Das ist das vorerst letzte Krimi-Abenteuer aus Agatha Christies Feder, welches gelesen habe. Nein, ich habe die Nase noch nicht voll. Ihre Romane sind toll, doch wenn es am Schönsten ist, soll man doch aufhören. Nicht wahr?

Tuppence und Tommy Beresford sind zwei von den Charakteren, die ich persönlich noch nicht kannte, obwohl sie mir in Filmform bereits begegnet sind. Es war in der gleichnamigen Verfilmung. Doch was ich bei Beginn der Lektüre nicht gewusst habe, die Filmemachen haben sich bei ihrer Fassung des Romans die Freiheit genommen, Miss Marple ins Geschehen einzubinden. So bekommen Tuppence und Tommy von Jane Marple tatkräftige Unterstützung. Der Film ist niedlich. Ich mag ihn wirklich sehr.

Nun sind Tuppence und Tommy Beresford ein Pärchen, welches Agatha Christie in verschiedenen Phasen ihres Lebens betrachtet. In „Lauter reizende alte Damen“ sind sie selbst um die 50, grob geschätzt. Ein genaues Alter wird nicht angegeben. Geschickt umgeht Agatha Christie dies. Nur hin und wieder kommen Anspielungen auf das Alter. Entweder stellt Tuppence in einer Situation fest, dass sie selbst auch keine junge Frau mehr sei oder der Erzähler berichtet von außen, wie ein Ehepaar wie Mrs und Mr Beresford auf außenstehende, jüngere Leute wirken.

Alles beginnt ganz harmlos. Tommy hat eine alte alleinstehende Tante, die ihren Lebensabend in einem Heim für Senioren verbringt. Sie ist nicht ganz einfach und kann Tuppence gar nicht leiden, doch Tommy Ehefrau erträgt es mit Engelsgeduld. Bei einem Besuch im Seniorenheim lernt Tuppence die reizende Mrs Lancaster kennen. Mrs Lancaster scheint ein Geheimnis zu haben, denn sie fragt Mrs Beresford ganz unvermittelt, ob es ihr totes Kind hinter dem Kamin gewesen wäre. Tuppence ist verwundert, doch misst sie dieser Aussage erst einmal keine Bedeutung bei. Schließlich ist es eine alte Dame, die durchaus schon ein wenig verwirrt daherreden kann.

Als einige Zeit später Tommy und Tuppence vom Tod der Tante erfahren, reisen sie erneut zum Seniorenheim. Tommy um den Nachlass zu ordnen und Tuppence um Tommy zu helfen. Doch im Hinterkopf hegt sie den Wunsch, die reizende Mrs Lancaster wiederzusehen. Sie ist ziemlich überrascht, dass Mrs Lancaster gar nicht mehr im Heim ist, sondern von ihren Verwandten nach Hause geholt wurde. Angeblich. Als sich im Nachlass der Tante ein Gemälde findet, welches Mrs Lancaster gehört hat, hat Tuppence den perfekten Anlass, sich nach dem Verbleib der reizenden Dame zu erkundigen.

Doch ihre Forschungen sind nicht gerade sehr erfolgreich. Nach und nach dämmert ihr, dass das Bild ein idealer Ausgangspunkt sei. Das Haus auf dem Gemälde kommt ihr sehr bekannt vor. So beginnt sie nach diesem Haus zu suchen und hofft, so auch Mrs Lancaster zu finden. Tommy hält sich aus allem raus und Tuppence macht sich allein auf den Weg.

Sie hat sogar Erfolg und kann das Haus ausfindig machen. Dann setzt sie ein Schlag auf den Kopf außer Gefecht. Nun ist es an Tommy sich Sorgen zu machen. Seine Frau ist die Pünktlichkeit in Person und sollte sie es einmal nicht rechtzeitig schaffen, so weiß sie doch ein Telefon zu bedienen. Dass sich Tommy zurecht Sorgen um seine Frau macht, wird erst klar, als seine alten Weggefährten vom Geheimdienst auf einer ähnlichen Spur sind wie seine Frau.

Ob Tommy und Tuppence Mrs Lancaster finden und warum sie verschwunden ist, muss man nachlesen. 😉 Der Roman ist schon reizend, wie der Titel verspricht. Doch wer den Film gesehen hat, sollte sich darauf einstellen, dass sich im Roman einiges anders zuträgt und gestaltet, als die Drehbuchautoren uns glauben machen wollen.

Dieses Mal habe ich ein wenig länger für das Buch gebraucht, was einen guten Grund hat. Leider klappt es nicht, einen guten Krimi zu lesen und gleichzeitig Socken zu stricken oder eine Strickjacke zu fertigen. So vielseitig einsetztbar bin ich leider noch nicht und auf Hörbücher steh ich gar nicht.